Sonntag, 14. Juli 2013


                                (Titelblatt einer englischen Prachtausgabe)

Omar Khayyam oder Umar Khayyam, pers.Omar-e Chayyam (geb. 18. Mai 1048 in Nischapur, Provinz Chorasan; gest. 4. Dezember 1131 ebd.)
war ein persischer Mathematiker, Astronom, Philosoph und Dichter.Omar Khayyam fand die Lösung kubischer Gleichungen und ihrer Wurzeln durch die geometrische Darstellung. Seinen Weg setzte erst Jahrhunderte später Descartes fort.Omar Khayyam befasste sich vor allem auch mit der Parallele, wobei er auch nach einem Beweis für das Parallelenaxiom des Euklid suchte (siehe dazu Saccheri-Viereck), und den irrationalen Zahlen. Er schuf ebenso ein lange Zeit vorherrschendes Werk der Algebra und behandelte unter anderem auch die Anordnung der Binomialkoeffizienten, die heute als Pascalsches Dreieck bekannt ist.Der Seldschukenfürst Malik Schah I. beauftragte Omar Khayyam 1073 mit dem Bau eines Observatoriums und der Erstellung eines Sonnenkalenders zu astrologischen Zwecken.
Omars Kalender war genauer als der 500 Jahre spätere Gregorianische Kalender. Der moderne iranische Kalender beruht auf seinen Berechnungen.In seinen Roba’iyat („Vierzeilern“) ließ er seinen Gedanken freien Lauf,
und man sieht ihn hier von einer eher aufklärerisch-skeptischen Seite. Wenn überhaupt, wurden nur wenige dieser Verse zu seinen Lebzeiten veröffentlicht. Persische Quellen erwähnen und zitieren seine Verse erst ab dem späten 12. Jahrhundert, also nach Omar Khayyams Tod. Seinen Versen wurde von persischer Seite dichterische Anerkennung verweigert. Man zählte ihn nicht zum „Siebengestirn“ der persischen Dichter (Firdausi, Nizami, Anwari, Hafis, Rumi, Saadi, Dschami). Erst die kongeniale Übersetzung der Rubai'yat ( Rubayyat ) durch den englischen Privatgelehrten Edward FitzGerald in der Mitte des 19. Jahrhunderts machte Omar Khayyam im Westen bekannt und in der anglo-amerikanischen Welt berühmt.Sein Ruhm im Westen strahlte auf den Dichter in seinem Heimatland zurück.Umfangreiche Übersetzungen ins Deutsche folgten um 1880 durch Adolf Friedrich Graf von Schack und Friedrich Bodenstedt, ab 1912 folgten Übersetzungen von Friedrich Rosen.
Klabund fertigte eine deutsche Nachdichtung unter dem Titel " Das Sinngedicht des persischen Zeltmachers ".(zit. n. wikip.)



 " Der du so tief gegrübelt Tag und Nacht 
   Und über Welt und Leben nachgedacht,
   Sieh nur einmal, wie's dieses Schicksalsrad 
   Bisher mit allen andern hat gemacht! "
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 " Des Lebens Karawane zieht mit Macht
   Dahin, und jeder Tag, den du verbracht
   Ohne Genuss, ist ewiger Verlust.-
   Schenk ein, Saqi! Es schwindet schon die Nacht. "
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 " Für eine magische Laterne ist diese ganze Welt zu halten,
   In welcher wir voll Schwindel leben.
   Die Sonne hängt darin als Lampe, die Bilder aber und Gestalten
   Sind wir, die dran vorüberschweben. "

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Robâîyât-e-Khayyâm (Übersetzt von Friedrich Rosen)